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Autos aus Bremen
vom Lieferwagen bis zur Cheflimousine
von 1924 bis zum spektakulären Konkurs 1961

„Borgward-Bilder erzählen“: Ausgabe 24

Goliath Express-Bus verunfallt

Goliath Express-Bus verunfallt

Ende einer Dienstfahrt

In der letzten Folge erzählten wir, wie sich Goliath im Waschmittelkrieg der 50er-Jahre schlug. Hier reichen wir die passenden Bilder nach, tatsächlich sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld. Und doch es gibt ein Happy End, denn der Unfallfahrer kann die Geschichte des Crashs noch selbst erzählen.

Es ist Wolfgang Wischnewski, der Borgward-Szene seit vielen Jahren als Restaurator bekannt, damals 22 Jahre alt und als Kfz-Mechaniker beim Bremer Borgward- und Goliath-Händler Rammelmann angestellt. Dessen Unternehmen ist in den 50ern auf Werbe- und Karawanenfahrten für die Markenartikel-Industrie spezialisiert, fährt mit Goliath-Express-Bussen für Waschmittel, Erfrischungsgetränke oder Brauereien.

Es sind die atemlosen Jahre des Wirtschaftswunders, eine Zeit der Vollbeschäftigung: Das Wort ist ernst zu nehmen, denn oft knüppeln die Karawanen-Fahrer in ihren Goliath-Bussen nächtelang durch Deutschland. Was dann passieren kann, zeigt das Foto vom Sommer 1960: Nachtfahrt von Bremen nach Köln, neue Express-Busse müssen ins Rheinland überführt werden, doch die Tour endet schon auf der B 61 bei Uchte in Niedersachsen. Der Sekundenschlaf ist stärker als Fahrer Wischnewski, ein Baum am Straßenrand zerlegt den nagelneuen Bus, doch der Fahrer steigt unverletzt aus. Die Landpolizei eilt mit einer BMW Isetta heran und glaubt die Notlüge vom Wildunfall, der Bruchpilot kehrt zurück nach Bremen und greift sich einen neuen Goliath vom Hof.

Als er aus Köln zurück ist, lobt ihn sein Meister: „Gut verkauft“ – der Express ist vollkaskoversichert. „Es waren die glücklichsten Jahre meines Berufslebens“, sagt Wolfgang Wischnewski heute. Glück – besonders bei Uchte hat es der junge Fahrer gehabt, damals, im Sommer 1960. CST

Foto: Archiv Wolfgang und Volker Wischnewski