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Autos aus Bremen
vom Lieferwagen bis zur Cheflimousine
von 1924 bis zum spektakulären Konkurs 1961

„Borgward-Bilder erzählen“: Ausgabe 21

Lloyd Huckepack auf Goliath Express Hochpritsche

Ein Goliath zu Diensten

Man mag beim ersten Betrachten des vorliegenden Zeitungsausschnitts aus dem Jahr 1958 schon ein bisschen ins Grübeln kommen. Als wäre es eine Selbstverständlichkeit, steht da auf der Hochpritsche eines Goliath Express ein Lloyd Alexander. Handelt es sich hier etwa um einen Gag, für den man mal schnell dem Goliath die knapp 600 Kilo Lebendgewicht des Lloyd auf die Schultern gepackt hat? Man könnte es vermuten.

Das Gegenteil versichert uns der dazugehörige Text einer renommierten dänischen Tageszeitung. Hinter dieser Aktion steckt ein durchaus seriöser Hintergrund. Die Aufschriften auf der Pritsche lassen uns den Lieferwagen als LLOYD-GOLIATH-SERVICE-Fahrzeug erkennen. Bedingt durch die schlechte Qualität des Bildes entgeht uns aber fast die Beschriftung „Motorfabrikken ERLA“ auf der Fahrertür. Gelegen im Kopenhagener Stadtteil Valby ist die Firma ERLA Maskinfabrikken Generalimporteur aller drei zum Borgward-Konzern gehörenden Marken.

Die Überschrift des redaktionellen Textes lautet: „Ein GOLIATH zu Diensten für jeden David“. Ausgestattet mit verschiedensten Informationsmaterialien und Spezialwerkzeug soll nun das Duo zukünftig durch ganz Dänemark fahren, um die Kontakte zu den bestehenden Vertragswerkstätten zu intensivieren und gleichzeitig das dortige Personal zu schulen. Zudem erhofft man sich 1958 einen nicht unerheblichen Werbeeffekt durch diese ungewöhnliche Maßnahme, die letztendlich auch zur Gewinnung weiterer Vertragshändler führen soll.

Über den Erfolg oder Misserfolg dieser Aktion lässt sich heute nur spekulieren. Ebenso darüber, wie man an Ort und Stelle den Lloyd zu Demonstrationszwecken von der Ladefläche des Goliath Express bekommen hat.

Nach dem Konkurs der Borgward-Gruppe versuchte sich der ehemalige Generalimporteur wenig erfolgreich mit den Marken Alfa Romeo, Skoda und BMW. Erst die Zusammenarbeit mit dem japanischen Autokonzern Toyota im Jahr 1963 führte ERLA wieder zum Erfolg. AD

Foto: Archiv André Demin