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Autos aus Bremen
vom Lieferwagen bis zur Cheflimousine
von 1924 bis zum spektakulären Konkurs 1961

„Borgward-Bilder erzählen“: Ausgabe 3

Borgward-Taxi in Friedrichshafen
 

Der Rebell von Friedrichshafen

Mitten im schwäbischen Mercedes-Ländle traut er sich was, der Taxiunternehmer S. aus Friedrichshafen am Bodensee: 1955 kauft er sich keinen 180er Ponton-Diesel wie die meisten seiner Kollegen, sondern eine schwarze Borgward Isabella. Und das, obwohl sie nur zwei Türen hat, also kein ideales Auto für den Kraftdroschken-Betrieb ist. S. stört das nicht, Mercedes ist ihm zu konservativ und zu teuer, und so fährt er seine Isabella bis Anfang der 60er-Jahre durch die Straßen von Friedrichshafen.

Das Auto ist stadtbekannt, wie sich sein Sohn Horst-Reiner S. noch viele Jahre später erinnern wird. Die Isabella verschafft ihrem Besitzer zwar Nachteile bei Geschäftskunden, aber große Popularität bei Hochzeitsgesellschaften: Weil es in vielen Familien der 50er-Jahre noch kein eigenes Auto gibt, lassen sich junge Paare mit dem Taxi zur Kirche und zum Standesamt fahren. Und viele wählen dafür keinen Mercedes Diesel, sondern das Auto, das sie selbst gerne hätten: die Isabella von Taxiunternehmer S., der gerne Borgward-Fahrer geblieben wäre und 1962 doch auf den Stern umsteigt. Sein Leben lang aber schwärmt er „vom besten Auto, das ich je hatte“ – der schwarzen Isabella. CST

Foto: Archiv Christian Steiger